Kratzer

Der Kratzer (oder auch „Der Schwangere“) ist ein weiterer Insasse von Relevanz. Er erscheint in unregelmäßigen Abständen, aber dann täglich. Seine Gestalt ist einzigartig in der Wahrnehmung, so kommen auf vielleicht 180cm Höhe ein Bauch mit einem Volumen von etwa 180cm³, welcher von hinten nahezu unsichtbar erscheint. Seine Garderobe ist eher einfach gehalten, auf das selbe Paar Schuhe, das selbe Paar Hosen scheinen nur zwei T-Shirts und eine Jacke zu kommen. Bis vor kurzen kam ein kleines Hündchen Seit‘ an Seit‘ mit ihm herein, allerdings ist es länger nicht mehr gesehen worden und wird nun neben den Zwillingen und dem Elefanten in seinem Bauch vermutet.

Seine Frisur ist an die Herrenmode metrosexueller Männer angelegt (passend dazu auch sein 3-5 Tage Bart), so sind sie etwas länger aber nicht schulterlang, wahrscheinlich (oder hoffentlich) mit Gel versehen und nach hinten gelegt. Für besondere Amüsanz sorgte der Ausspruch nach seinem ersten Friseurbesuch (und recht kurzen Haaren), die Argentinier sähen mit ihren langen Haaren allesamt aus wie „Penner und Obdachlose“.

Sein Spitzname ist einfach erklärt und von den anderen Insassen erfunden worden. Er hatte die Marotte oder den Zwang, sich in der Popofurche zu kratzen. So einfach ist das erklärt. Bildliche Vorstellungen sind nicht empfohlen.

Er ist von der Fraktion derer, die gerne mal zu lange dabei sind, ihren Schein auszutüfteln und dann zu den Spielverderbern angerannt kommen müssen. Seit dem letzten Sommer (und der Entdeckung seinerseits von „Weichspüler“ und – vermutlich – der „Dusche“) sogar nicht komplett unerträglich.

Er erscheint gegen Nachmittag wenn ausgeschlafen wurde und verschwindet am frühen Abend für eine halbe Stunde um seinen von Bierflaschen ausgebeulten Rucksack, mit welchem er kam, wieder aufzufüllen.  Sein Trinkverhalten ist absolut im normalen Bereich welches er selbst kürzlich (mehrfach?) unter Beweis gestellt hatte, als er regelrecht damit prahlte, auch mal ein paar Wochen „ohne zu können“, als Beweis führte er die Beugehaft an, welche ihm seinen Worten zufolge wegen Schulden von seinen Eltern initiiert worden waren.  Die Redaktion hatte noch keine Möglichkeit, dieses Alibi zu verifizieren, der Kratzer fiel bisher aber nicht durch unnötiges Rumgeprahle und durch Lügen auf.

Gegen Ende des Abends und seines Spiel-Tages ist er immer zufrieden und (bier-)seelig und gibt sich Mühe die letzten freundlichen Worte den Spielverderbern gegenüber zu finden. Meist gelingt dies recht tadellos, wenngleich man nicht weiß ob man nun selbst oder der Kollege angeschaut wird.

Wettkollegialität hat er wie kein Zweiter verinnerlicht, so bringt er alte, rumstehende Pfandflaschen gerne mit und erspart Erwins oder den Spielverderbern eine zusätzliche Räumrunde, auch ist er sich nicht zu schade gegen einen sehr geringen Obulus (meist das Doppelte) eine Lowine abzutreten. Ferner tönt er vor Abgabe seines Scheines laut herum, welches Pferd gewinnen wird, sodass die übrigen Insassen Gelegenheit haben, gegenenenfalls Ihren Gewinn abzuholen. Dies wird dann in der Regel auch mit einem lauten „Jawoll! Ich habs ja gesagt!!“ quittiert. Bei Außenseiter-Tipps schreit er während des Rennens schon die halbe Wette zusammen und erschrickt die anderen Insassen, dies sollte zur Vorsicht gesagt sein. Nicht, dass man davon abkommt Stricht zu machen und vor lauter Schreck die Hand verrutscht und ein Kringelchen zeichnet…

itatrita


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